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4. Nov. 2022

Infrarotheizung vs. Wärmepumpe

Waermepumpe

Wärmepumpen als auch Infrarotheizungen gelten als zukunftsweisende Heizsysteme. Beide Systeme kommen ohne fossile Brennstoffe aus. Zudem funktionieren beide Technologien mit Ökostrom. Zwei unterschiedliche Systeme, aber beide CO2 neutral einsetzbar. Werfen wir mal einen Blick auf Funktionsweise und Vorteile einer Wärmepumpe. Wie unterscheidet sie sich von einer Infrarotheizung? Zum Schluss des Beitrags zeigen wir Dir, wie Du ganz einfach nachrechnen kannst, nach wie vielen Jahren eine Wärmepumpe wirtschaftliche Vorteile hätte.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Wärmepumpen bedienen sich an den Ressourcen der Natur. Sie schöpfen Wärmeenergie entweder aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich. Für die Wärmeerzeugung wird ein Kältemittel benötigt. Die Pumpe entzieht der Natur Wärme, um damit das flüssige Kältemittel in den Zustand Dampf umzuwandeln. Das Ganze kannst Du Dir ungefähr so wie beim Spaghetti kochen vorstellen. Vor dem Kochen der Spaghetti schnappen wir uns einen Topf und bringen darin das Wasser zum Kochen. Das kochende Wasser beginnt zu dampfen. Im Gegensatz zum Spaghetti Wasser verdampft das Kältemittel schon bei sehr niedrigen Temperaturen.

Alltagsbeispiel Spaghetti Wasser aufsetzen: Flüssiges wird zu Dampf

Um den Kältemitteldampf nun zu verdichten, wird ein Kompressor benötigt. Durch die Verdichtung des Dampfes wird seine Temperatur erhöht. Der erwärmte Dampf kann jetzt zum Heizen oder für Warmwasser verwendet werden. Nachdem er wieder erkaltet ist, verwandelt er sich in flüssiges Kältemittel zurück. Und somit kann der Kreislauf von vorn beginnen.
Ein ausgeklügeltes System, oder? Übrigens wird für die Verdichtung des Dampfes elektrische Energie, also Strom, benötigt.

Kleiner Exkurs in die Physik: Bei der Umwandlung von „flüssig“ zu „gasförmig“, wird Energie aufgewendet. Umgekehrt wird bei „gasförmig“ zu „flüssig“ Energie freigesetzt. Und genau diesen Effekt macht sich das geschlossene System der Wärmepumpe zu nutze.

Möglichkeiten der Wärmegewinnung

Luft: Die Wärmepumpe ist mit Ventilatoren ausgestattet. Mit Hilfe der Ventilatoren wird die Umgebungsluft angesaugt.

Erde: Um die in der Erde gespeicherte Wärme nutzbar zu machen, werden Flächenkollektoren oder Erdsonden verwendet.

Grundwasser: Zur Wärmegewinnung wird das unterirdische Grundwasser genutzt. Die Temperatur des Grundwassers bleibt während des Jahres weitgehend konstant. Vorteil für die Wärmepumpe: Sie kann das ganze Jahr über einen hohen Wirkungsgrad erzielen.

Vorteile einer Wärmepumpe

Die Vorteile, die eine Wärmepumpe mit sich bringt, liegen auf der Hand. Die Wärmepumpe schöpft einen Teil der Wärmeenergie aus der Umwelt. Zum einen ist das nachhaltig und zum anderen kostet Dich das kein Geld. Ca. 75 % der Gesamtenergie schöpft die Pumpe aus der Natur. Für die verbliebenen 25 % benötigt die Wärmepumpe kostenpflichtigen Strom.

Da sich die Wärmepumpe nicht nur am Strom bedient, sondern sich auch die Eigenschaften der Natur zu Nutze macht, ist sie besonders effizient. Somit wird mit 1 kWh Strom ca. 3-5 kWh Wärme erzeugt. Natürlich kann der Wert je nach Art der Wärmepumpe (Luft, Erde, Grundwasser) variieren. Wenn Du dann auch noch Ökostrom beziehst, also Strom mittels Sonne, Wind- oder Wasserkraft, kannst Du ganz CO2 neutral heizen.

Kosten Wärmepumpe

Da die Grundwasser Wärmepumpe den höchsten Wirkungsgrad erzielt, schauen wir uns den einhergehenden Aufwand doch einmal genauer an.

Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe benötigt zwei Brunnen, die bis hin zum Grundwasser reichen. Durch einen Brunnen wird Wasser angesaugt (Saugbrunnen) und durch den anderen Brunnen wird das genutzte, kalte Wasser zurück ins Grundwasser gepumpt (Schluckbrunnen). I. d. R. muss das Grundwasser genauso tief ins Erdreich wieder eingelassen werden, wie es auch entnommen wurde.

Vor der Installation der Brunnen sollte eine Grundwasseranalyse vorgenommen werden. Denn bei nicht entsprechender Grundwasserqualität können Schäden an der Wärmepumpe entstehen. Dies führt zu einem höherem Wartungsaufwand. Allgemein sind Wärmepumpen zwar wartungsarm, jedoch sollten sie in regelmäßigen Abständen fachmännisch geprüft werden, um deren Langlebigkeit sicherzustellen.

Ein Nachteil der Wasser-Wasser-Wärmepumpe sind die hohen Kosten, die fürAnschaffung und Erschließung anfallen. Die Kosten für den Brunnenbau, sowie für Anschaffung und Installation der Wärmepumpe befinden sich im unteren fünfstelligen Bereich. Zudem sind jährlich anfallende Wartungskosten mit einzukalkulieren.

Zwischenfazit Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe ist ein ausgeklügeltes System, welches sich die Wärme der Natur zu Nutze macht und einen besonders hohen Wirkungsgrad erzielt. Allerdings sind die Anschaffungskosten hoch und auch jährliche Kosten für die Wartung und eventuelle Reparaturarbeiten sollten eingeplant werden.

Vergleich: Infrarotheizung

Während die Planung der Wasser-Wasser-Wärmepumpe einen hohen Bürokratieaufwand mit sich bringt und auch die Installation aufwendig ist, funktionieren Infrarotheizungen nach dem Plug and Play Prinzip. Die einfachste Montageform ist die Wandbefestigung. Die Infrarotheizung wird mittels Bohrschablone und Montagezubehör an der Wand befestigt. Das Ganze ist ähnlich aufwendig wie das Aufhängen eines Bildes. Dann noch den Stecker in die Steckdose – und los geht’s. Das kann so ziemlich jeder selbst zu Hause umsetzen und ein Installateur muss nicht hinzugezogen werden.

Im Vergleich zur Wärmepumpe sind Infrarotheizungen herausstechend kostengünstig in der Anschaffung. Ein Infrarotheizkörper ist schon für unter 200 Euro zu erwerben. Zudem fallen keine Wartungsarbeiten an. Mit Blick auf vergleichbare Elektroheizungen, z. B. Heizlüfter, sind Infrarotheizungen sehr effizient, denn sie wandeln eine Einheit Strom fast vollständig in eine Einheit Wärme um.

Nun stellen wir uns die Wärmepumpe und Infrarotheizung nebeneinander vor. Die Wärmepumpe bringt hohe Anschaffungskosten mit sich. Ihr Betrieb mit Strom ist besonders kostengünstig, denn eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe kann bis zu fünf Einheiten Wärme aus 1 Einheit Strom generieren. Die Infrarotheizung ist in ihrer Anschaffung besonders kostengünstig und es fallen keinerlei Wartungskosten an. Im Unterhalt der Infrarotheizung benötigt diese vergleichsweise mehr Strom für die Produktion der gleichen Wärmemenge.

Daher stellt sich die Frage nach der Schnittstelle. Wie viele Jahre dauert es, bis sich die Wärmepumpe im Vergleich zur Infrarotheizung rentiert? Ab welchem Jahr hat die Wärmepumpe einen Kostenvorteil gegenüber der Infrarotheizung? Und wie hoch ist die Lebenserwartung der Wärmepumpe, nachdem die Schnittstelle erreicht wurde?

Mit dieser Rechnung kannst Du ermitteln, nach wie vielen Jahren sich eine Wärmepumpe im Vergleich zu einer Infrarotheizung rentiert. Wobei die Unbekannte „J“ für Jahre steht. Wenn Du fiktive Kosten einträgst und nach J auflöst, erhältst Du die Schnittstelle.

(Anschaffungskosten Wärmepumpe) + (Wartungskosten x J) + (Betriebskosten x J)
= (Anschaffungskosten Infrarotheizung) + (Betriebskosten x J)

Wirtschaftliche Kalkulation

In die Kalkulation fließen einige individuelle Faktoren mit ein. Um zu ermitteln, welche Heizmethode die ökonomisch sinnvolle ist, können folgende Punkte helfen:

  • Anschaffungskosten
  • Amortisation der Anschaffung
  • Kosten für Wartungs- und Reparaturarbeiten
  • Lebenserwartung des Heizsystems
  • Stromverbrauch

Fazit

Vor allem die Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist unumstritten eine sehr effiziente Heizmethode. Eine ihrer Kehrseiten sind die enorm hohen Anschaffungskosten und Bürokratieaufwand. Für den eigenen Haushalt zu ermitteln, ob das alternative Heizen mit Infrarot ökonomisch sinnvoll ist? Dabei können die Fragestellungen aus dem Kapitel „Wirtschaftliche Kalkulation“ helfen. Fest steht aber, dass Infrarotheizungen besonders günstig in ihrer Anschaffung sind und keinerlei Wartungsarbeiten anfallen.

Du willst mehr zum Thema Infrarotheizungen erfahren oder Dich ausführlich beraten lassen? Dann kontaktiere doch unseren freundlichen Kundendienst. Dieser steht Dir gern mit Rat zur Seite.

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